Unser Weinbaubetrieb liegt im Zentrum der Ruster Altstadt.Die Entstehung des markanten Vierseithofes geht auf das 16. Jahrhundert zurück.Heute wird das Haus ausschließlich von Mitgliedern der Familie Schreiner bewohnt und teilt sich auf zwei Wohnungen auf. Zwischen 1920 und 1930 wurde das Haus jedoch von insgesamt fünf verschiedenen Familien bewohnt. Unsere Vorfahren haben die einzelnen Wohnräume im letzten Jahrhundert gekauft und zu größeren Wohneinheiten zusammengefasst. Der gesamte Vierseithof steht, so wie die gesamte Ruster Altstadt, unter Denkmalschutz.
Seit jeher ist unser Haus als Wirtschafts- und Wohnraum zugleich genutzt worden. Gernots Onkel, Johannes Schreiner, hat bis zur Betriebsübergabe im Jahr 2006 cirka 3,5ha Weingärten bewirtschaftet. Außerdem hat er einen Radverleih im Hof betrieben. Seine Leidenschaft galt nicht nur den Weinstöcken, sondern auch den Oleandern und Blumen. Der Hof glich unter seiner Leitung einem Blütenmeer. Gernot und Victoria nutzen ihn heute als gemütlichen Platz zum Verweilen für ihre Gäste.
Die Großmutter von Gernot, Edith Schreiner, hat im Hof des Hauses bis in die 1980er Jahre noch Schweine, Hühner, Enten und sogar einen Ochsen gehalten. Das "Kuchlgartl" und das Fleisch aus der Eigenproduktion machte die Familie nahezu autark. Nach und nach wurde die Viehwirtschaft aufgegeben. Die Tiere mussten dem Weinbaubetrieb weichen.
Gernot und Victoria haben seit ihrer Übernahme einen neuen Verkostungsraum, ein Lager eingerichtet und den alten Verkostungsraum saniert. 2012 wurde ein barrierefreies KundInnen WC eingerichtet. In einem wunderschönen kleinen Raum mit Gewölbe, der ursprünglich als Schweine- und Hühnerstall genutzt wurde.
Der Haupteingang des Hauses ist in der Kirchengasse 5, hinter dem Rathaus, zu finden - ein kleines, schmuckes, blaues Tor. Der Hinterausgang des Hauses liegt an der Hauptstraße 4 - hier führt ein großes, wuchtiges, dunkelgrünes Tor in unseren Hof. Auf der Hauptstraße führt eine Flügeltür in eine kleine Wohneinheit, die sich aus drei Räumen zusammensetzt. Hier waren bereits ein Schuster und ein Installateur in Untermiete. Bis ins Jahr 2014 fand der Ruster Maler Hirschmann Werner dort ausreichend Ruhe und Inspiration für seine Ölgemälde.
Bei allen Baumaßnahmen erhalten wir die historische Bausubstanz und machen sie für einen modernen Betrieb nutzbar. Unser ortsansässiger Tischlermeister, Rudolf Osterseher, die Ruster Keramikerin, Martha Treiber, und der St. Margarethner Sandstein unterstützen uns, unsere Region auch baulich in unseren Betrieb zu integrieren.
Unser Weinkeller besteht aus vier Teilen. Im ältesten, 400 Jahre alten Teil des Kellers lagern große und kleine Holzfässer, vorallem für den Säureabbau und Ausbau unserer Roteweine. Anhand der unterschiedlichen Gewölbe kann rekonstruiert werden, dass der jeweils angrenzende Kellerteil später dazugebaut worden ist. Cirka 200 Jahre alt ist der Teil in dem Süßweine lagern und eine Weinpresse steht, die in den 60er Jahren von Gernots Großvater, Alfred Schreiner, noch intensiv genutzt worden ist. Ein kleiner Tunnel führt in den nächsten, wiederum jüngeren Teil des Kellers. Dieser Abschnitt wird zur Gänze von Stahltanks ausgefüllt. Hier werden unsere Weißweine ausgebaut. Einige Stufen führen hin zum jüngsten Teil. 2001 hat Gernot durch einen großen Gewölbekeller mehr Platz geschaffen, um sich besser entfalten zu können. Kleine Eichenfässer und das Flaschenlager haben hier eine neue Heimat gefunden.
Für uns ist Wein ein Naturprodukt, ein Genuss- und letzendlich ein Lebensmittel. Hier gibt es einiges zu wertschätzen, aber nichts zu vergöttern. Daher geben wir unseren Weinen ein Zuhause, das ihnen entspricht: Keine Scheinwerfer, keine Springbrunnen, keine Podeste, keine Klimaanlage. Sondern: Einen dunklen, feuchten Keller, der auch die nächsten 400 Jahre sein Gewölbe schützend über die Fässer ausbreitet und ganz von selbst die Temperaturunterschiede der Jahreszeiten mitmacht. Ganz ohne Schnickschnack, einfach pur und perfekt für den Ausbau und die Lagerung von ehrlichen Weinen.