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Eine ungewöhnliche, aber untrennbare Einheit bilden der Neusiedler See, unsere Störche und der Wein hier in Rust auch in der Winterzeit.
Der Neusiedlersee bietet heuer bereits seit Wochen die größte Eislauffläche Europas. Alle Schleifeisen-Süchtigen Einheimischen und Angereisten erfreuen sich zu Tausenden auf diesem Naturschauspiel. Manche von ihnen, wagen sich im Sommer nicht, aber im Winter auf den See. Jedem das seine.
Der Winter hat Rust fest im Griff. Den eisigen Temperaturen und dem Eis am See zum Trotz, fühlen sich vier Störche scheinbar auch im Winter hier wohl. Die Ruster Winzer sind ja seit jeher als "Sturschädel" bekannt. Warum nicht auch die Ruster Störche? Die denken ehrlicherweise wahrscheinlich aber viel lieber zwischen all den Eiskristallen und Schneeflocken hindurch zum Frühling und Sommer. Die sehen schön die Kröten und Frösche vor sich hüpfen.
Unsere Weingärten hat der Winter ebenso im Griff. Draußen wartet trotz der eisigen Temperaturen allerhand Handarbeit auf uns. Mit dem Rebschnitt wird die Basis für das kommende bzw. die kommenden Jahre Entwicklung in den Weingärten gelegt. Wir schneiden unsere Weinstöcke auf einen Strecker zurück. Die verbleibenden Reben werden aus den Drähten entfädelt, in der Zeilenmitte abgelegt und im Frühjahr mit dem Traktor als Nahrung für den Boden eingehechselt. So vollziehen einen kleinen Schritt in unserem Kreislaufdenken im Weingarten.
Wie genau sich dieser feste Winter auf die Weingärten auswirken wird, wird sich zeigen. Die langanhaltenden Minusgrade sind vielleicht eine Gefahr für unser Wohlbefinden, jedoch nicht für die Weinstöcke. Wir hoffen aber, dass die eine oder andere Schädlingspopulation dadurch dezimiert wird. Die vorhandenen Nützlinge könnten Frühjahr ihren Teil dazu beitragen, dass wir als Winzer im kommenden Weinjahr weitaus eingeschränkter mit der Schädlingsfrage konfrontiert sind. Die in den letzten Jahren aus den südlichen Ländern eingewanderten Schändlinge reagieren viel sensibler auf einen derart langanhaltenden Winter.
Damit uns, wie im letzten Jahr, der Spätfrost nicht unerwartet überfällt, haben wir bereits an den erfahrungsgemäß anfälligen Flächen, wie zum Beispiel dem Gemärk, Schilfdepots angelegt. Dies hat sich aus einer Initiative entwickelt, die wir im letzten Jahr nach den massiven Folgeschäden des Spätfrost in Rust in's Leben gerufen haben.
Wir freuen uns über Ihren Besuch bei uns auch zu dieser Jahreszeit und bitten bei Interesse um Ihre Voranmeldung.
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